Mit dem Kantonsspital Winterthur bereit für Höchstleistungen
Besonders begabten Fachpersonen Gesundheit FaGe Lernenden am Kantonsspital Winterthur (KSW) wird regelmässig die Teilnahme an Berufsmeisterschaften ermöglicht. Dabei werden Grundkompetenzen sowie vertiefte Fachkompetenzen besonders gestärkt. Dies trägt massgeblich zur Qualitätssteigerung der beruflichen Fähigkeiten bei.
FaGe-Lernende Sabrina Schär konnte mit ihren Stärken an der Berufsmeisterschaft punkten.
Als einer der grössten Arbeitgeber im Kanton Zürich beschäftigt das KSW rund 400 Mitarbeitende in Ausbildung oder im Studium. Mit 27 medizinischen und nicht-medizinische Ausbildungen im Angebot, erfüllt das KSW einen umfassenden Ausbildungsauftrag und betreibt systematische Talentförderung. Für begabte Auszubildende im Bereich Fachfrau/-mann Gesundheit (FaGe) ist insbesondere die Teilnahme an Berufsmeisterschaften als hochwirksame und bewährte Methode der Begabtenförderung etabliert. Vom Berufsverband OdA Gesundheit Zürich unterstützt, werden leistungswillige und -starke angehende Fachpersonen Gesundheit im KSW gezielt identifiziert und aktiv auf die Berufsmeisterschaften vorbereitet. In einer simulierten Pflegesituation demonstrieren die Lernenden vor Publikum die Bewältigung von Aufgaben aus dem FaGe-Berufsalltag. Dabei werden sie von einer Fachjury beurteilt. Die drei Besten der kantonalen Meisterschaften qualifizieren sich automatisch für die Teilnahme an den Schweizer Berufsmeisterschaften SwissSkills.
Die junge FaGe Lernende Sabrina Schär verfügt über eine aussergewöhnliche Berufsbegabung. Das fiel ihrer Berufsbildnerin Rebekka Terzi schon zu Beginn ihrer Ausbildung am KSW auf. «Wir haben sehr früh erkannt, dass Sabrina ein Talent ist. Gerade ihre Auffassungsgabe, ihr vernetztes Denken, welches sie im Alltag zeigt, und auch ihr Gespür für Nähe und Distanz beim Patienten sind sehr grosse Stärken von ihr.» Es war daher naheliegend, Sabrina als Kandidatin für die kantonalen Berufsmeisterschaften 2019 aufzustellen. «Die Teilnahme an den Berufsmeisterschaften ist eine sehr lässige Möglichkeit für junge Lernende weiterzukommen, sich zu präsentieren, das Auftreten zu trainieren und so gute Erfahrungen zu machen», so Terzi. «Meine Berufsbildnerin Rebekka ist auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich Interesse hätte, an der Berufsmeisterschaft teilzunehmen», erzählt Sabrina. «Anfangs habe ich nicht genau gewusst, was eine Berufsmeisterschaft ist. Aber als mich Rebekka darüber informiert hat, war ich sofort begeistert und habe gleich zugesagt!»
Herausforderungen mit Willensstärke und Motivation begegnen
«Für eine Berufsmeisterschaft sind viele unterschiedliche Kompetenzen notwendig», erklärt Terzi. «Sabrina muss ihre Handlungen begründen und Situationen analysieren können. Sie muss sich in einer neuen Umgebung und mit neuen Materialien zurechtfinden und Flexibilität vor Ort zeigen. Mentale Stärke zeigen, die eigenen Grenzen erkennen, mit Stress umgehen und Nervosität ablegen können, gehören hier ebenfalls dazu.» Letzteres sieht Terzi denn auch als eine der grössten Hürden für die jungen Wettbewerbsteilnehmenden: «Ich glaube, die grösste Herausforderung ist der Umgang mit der eignen Nervosität und den eigenen Erwartungen. Aber auch das Publikum und immer unter Beobachtung zu stehen, sind zusätzliche Schwierigkeiten, denen sich die Teilnehmenden stellen müssen.»
Damit sie trotz des grossen Zeit- und Leistungsdrucks bereit war, Höchstleistungen zu erbringen, wurde Sabrina Schär intensiv und gezielt auf die Meisterschaft vorbereitet. Gemeinsam mit Rebekka Terzi hat sie unter anderem die fachlichen und theoretischen Inhalte vertieft, Fallbeispiele besprochen, Handlungskompetenzen direkt am Simulationspatienten geübt und sich gemeinsam mit einem Coach mental vorbereitet. «Ich habe Sabrina in dieser ganzen Vorbereitung als sehr präsent und motiviert erlebt. Sie ist initiativ und engagiert», lobt Terzi. «Damit man an den Berufsmeisterschaften teilnehmen kann, sind eine gesunde Portion Ehrgeiz und Selbstinitiative nötig», bestätigt Sabrina. Gleichzeitig bedarf es aber auch eines guten Berufsumfelds, welches die Lernenden mental unterstützt und die Wettbewerbsteilnahme überhaupt ermöglicht. So durfte Sabrina auch auf die organisatorische Hilfe der Fachverantwortlichen Berufsbildung und auf ihre Abteilungsleiterin zählen, die ihr Zeit für die Vorbereitung eingeräumt und sie für den Wettbewerb freigestellt haben. «Es bedeutet mir sehr viel, dass das KSW mich bei der Wettbewerbsteilnahme unterstützt hat. Mit der Förderung von Lernenden und der Unterstützung bei unserer Weiterentwicklung beweist das KSW, dass es das richtige Spital ist, um eine Ausbildung zu absolvieren», sagt Sabrina Schär.
Systematische Talentförderung als fester Bestandteil der Unternehmenskultur
Der Erfolg der systematischen Talentförderung ist weitgehend von deren festen Verankerung in der Unternehmenskultur und dem Engagement aller Beteiligten abhängig. Das weiss auch Rolf Zehnder, Spitaldirektor des KSW. «Ich bin überzeugt, es ist das Team, welches gegeben sein muss und es ist die Kultur, die vorhanden sein muss. Wenn die Beziehung stimmt, dann bringen die Leute ganz viel aus sich heraus», sagt Zehnder. Für den Spitaldirektor ist Talentförderung ein integraler Teil der Mitarbeiterförderung. Mitarbeitende des KSW sollten sich daher möglichst früh mit der eigenen Entwicklung auseinandersetzen. «Wenn man mit dem Gedanken spielt, ans KSW zu kommen, sollte man bereits die Einstellung haben, sich selbst verbessern und seine individuellen Talente weiterentwickeln zu wollen», so Rolf Zehnder. «Ziel ist es ja, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter, unabhängig auf welcher Stufe, sich verbessert bzw. daran interessiert ist, sich zu verbessern. So werden wir auch als Unternehmen immer besser.» In diesem Sinne nützt die systematische Talentförderung wirklich allen.
Ende November 2019 erreichte Sabrina Schär an den vierten kantonalen Berufsmeisterschaften für FaGe den ausgezeichneten siebten Rang.